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Die Anwender wünschen sich die Anbindung von AIX an SAAComputerwoche 02.03.1990MÜNCHEN (CW) - Galt Unix in IBM-Kreisen bisher eher als "four letter word", so wird das Betriebssystem nun von einigen Kunden als Mainstream-Produkt ihres Hardware-Lieferanten eingestuft. Außerdem keimen Hoffnungen, Big Blue werde die Ausgrenzung von AIX aus dem SAA-Konzept aufgeben.Anlaß für diese Spekulationen sind die eben erst von den Armonkern vorgestellten RISC-Systeme unter AIX. So waren für die Teilnehmer der diesjährigen Konferenz der IBM-Geschäftspartner in Palm Springs/ Kalifornien die Möglichkeiten eines Zusammenspiels von Unix mit dem SAA-Konzept die zentralen Themen. Dan Culhane, Unternehmensberater der Gartner Group Inc., berichtet: "Ständig sind Unix und SAA miteinander in Beziehung gebracht und die Konventionen der proprietären Systeme mit den Standards der Unix-Welt verglichen worden." Und auch hierzulande hat IBMs Ankündigung laut Christop Lang, Vertriebsleiter Süd der Pansophic GmbH, München, die Wünsche der Anwender nach einer Einbindung von AIX in das SAA-Konzept geweckt. Branchenanalysten erwarten, daß die leistungsstarke RS/6000-Linie und IBMs besonders intensives Engagement dafür auch diejenigen Softwarehersteller auf die Unix-Seite ziehen könnte, die dieses Betriebssystem bisher ignoriert haben. So will auch die auf die proprietäre IBM-Welt eingeschworene Pansophic Inc. dem Unix-Betriebssystem künftig mehr Aufmerksamkeit widmen. Dazu Jim Anderson, Vice President des Software-Unternehmens: "IBMs neue Zielrichtung zwingt uns dazu." Leise Zweifel äußert dagegen CA-Chef Mario Pelleschi: "Wären die neuen RISC-Systeme nicht von der IBM, dann hätten sie wohl kaum eine Chance." Er ist der Ansicht, daß sich die Software-Entwickler bei Portierungen auf IBMs Unix-Systeme zurückhalten werden. Unternehmensberater Eitel Dignatz: "Wirtschaftlich denkende Unternehmen werden ihre Software erst einmal auf Maschinen anbieten, die mit großen Stückzahlen am Markt sind." Portierungen würden daher erst für Systeme von Sun, DEC und Hewlett-Packard vorgenommen, bevor die IBM-Rechner als solche in Frage kämen. Trotzdem hat die Ankündigung die blau angehauchte Welt bewegt. So stellt Michael Milikin, Vice President der Patricia Seybold Office Computing Group fest: "Die RS/6000 hat den IBM-Geschäftspartnern die Augen geöffnet. Ab sofort hat die Vokabel "Unix" in ihrem Lexikon zu stehen." Für Culhane gehört Unix jetzt schon zu den "IBM-Mainstream"-Produkten. Für die Kunden der Armonker besteht die Hauptattraktion der neuen RISC-Systeme vor allem in dem wesentlich günstigeren Preis/Leistungs-Verhältnis im Vergleich zum proprietären SAA-Midrange-Rechner AS/400. Trotzdem beteuert IBM, daß hier keine Konkurrenzsituation vorliege. Vielmehr werde hier nur das Angebot für die Kunden erweitert. Weniger edle Motive vermutet dagegen Pelleschi hinter den Produkterweiterungen der IBM und verweist darauf, daß nicht nur in den USA und in Deutschland die Behörden bei Ausschreibungen auf Unix-Systeme Wert legen. Diesen Markt will sich IBM auf keinen Fall entgehen lassen. Dennoch haben die Armonker laut Milikin ihre Marketingstrategie verändert. Anstatt wie bisher eine proprietäre "Philosophie" á la SAA zu vermitteln, lautet die neue Losung der IBM-VBs: "Wir verkaufen dem Kunden, was er will." © Alle Rechte: Computerwoche
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